Johanneskirche Häger
Durch den Zustrom zahlreicher Vertriebenen und Flüchtlingen aus dem Osten und durch eine damit verbundene zunehmende Bautätigkeit war die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Werther mit ihren Außenbezirken etwa um ein Drittel von ca. 6.000 in wenigen Jahren auf ca. 9.000 Gemeindeglieder sehr stark angewachsen. Bisher kamen vorwiegend ältere Menschen, die den weiten Weg nach Werther wegen körperlicher Beschwerden und des zunehmenden Straßenverkehrs nicht mehr zurücklegen konnten oder wollten, in den beiden Volksschulen in Häger und in Schröttinghausen-Ost zu Gemeindebibelstunden zusammen, die regelmäßig von den Pastoren gehalten wurden.
Seit dem Jahre 1945 war neben den beiden Pfarrern Karl Heuer und Heinrich Baumann ein weiterer Pastor in der Gemeinde tätig, nämlich Pastor Axel Reiser. Pastor Reiser erhielt vom Presbyterium den Auftrag, zur Entlastung der beiden Pfarrer den Bezirk Häger und Schröttinghausen mit ca. 2.000 Gemeindegliedern zu betreuen.
Er wurde nicht müde, den Gedanken zur Errichtung eines Gemeindehauses für den gemeinsamen Bezirk Häger-Schröttinghausen immer wieder aufzugreifen. Daraufhin beschloss das Presbyterium in seiner Sitzung am 2. Februar 1951, für das zu erbauende Gemeindehaus in Häger von Architekt Walter Hoppe (Werther) Baupläne anzufordern und Herrn Dr. Wilhelm Scheele als Bevollmächtigten von Frau Schäfer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen wenn die notwendige Grundstücksgröße des zu erbauenden Gemeindehauses sichergestellt sein würde.
Am 2. Juni 1955 wurde dann dem Architekten Paul Herrmann aus Spenge-Lenzinghausen der Auftrag zum Bau einer Kapelle mit angrenzenden Gemeinde- und Jugendräumen erteilt. Architekt Herrmann legt in der Sitzung vom 13.September dem Presbyterium die Baupläne für eine Kapelle und ein Jugendheim vor. Anschließend stimmte das Presbyterium den Plänen einstimmig zu.
Bereits Ende September 1955 begannen die Bauarbeiten an der Kirche und am Gemeindehaus. Zunächst führten die angetroffenen Bodenverhältnisse und die sich daraus ergebende erschwerte, Gründung zu einer Verzögerung im Zeitplan und einer entsprechenden Überschreitung der veranschlagten Baukosten. Dann aber konnten die Bauarbeiten in den nächsten Monaten relativ zügig vorangehen, bis der Winter und die damit einhergehenden schlechten Witterungsverhältnisse hereinbrachen.
Die Kosten betrugen damals für Kirche und Gemeindehaus rund 157 000,- Mark. Der Kirchturm wurde als Dachreiter konstruiert und hat eine Höhe von 18 Metern. Die Glocke im Turm trägt die Inschrift: Wachet, denn ihr wisset nicht, an welchem Tage der Herr kommt“ (Matth. 24,41).
Die Kirche mit einem umbauten Raum von 10 x 18 Metern bietet etwa 200 Gottesdienstbesuchern im Schiff und dazu noch etwa 50 Personen auf der Orgelempore Platz. Der Turm, der als Dachreiter konstruiert ist, hat eine Höhe von 18 Metern und enthält eine Bronzeglocke, die erst nach der Einweihung der Kirche am 12. Dezember 1956 gegossen wurde und am 23.Dezember 1956 zum ersten Mal im Gottesdienst erklang.
Das Innere der Kirche ist sehr schlicht gehalten. Der Altar, die Kanzel und der Taufstein sind aus Holz. die Fenster auf der Südseite aus Kathedralglas mit Bleiverglasung. Im Jahre 1991 sind neue, künstlerisch sehr anspruchsvolle Fenster eingebaut worden, ebenso bekamen die beiden Türflügel im Eingangsbereich und ein kleines rundes Fenster auf der Nordseite eine farbige Verglasung.
Quelle: Pfr.i.R. Werner Lohmann, 50 Jahre Johanneskirche und Gemeindehaus Häger, Festvortrag am 2. September 2006.
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