Beschreibung
Die 12-flammige Krone (Höhe 83 cm, Durchmesser 87 cm) ist der Barockkunst zuzurechnen.
Dazu sind zwei fast übereinanderliegende vierblättrige Blüten eingraviert. Die Armbögen tragen oben die eingerollten Zierausläufer, jedoch nicht abgewinkelt, sondern in gleichmäßig gebogener Ausführung, die unteren Ausläufer sind in gleicher Breite angelegt und entwickeln sich aus dem Bogen des Armansatzes.
Untere Nutenscheibe und große Leuchterkugel mit Inschrift:
HINRICH . DIDERICH . CONDBRUCH . VND . ANNA . CATARINA . MEINDERS . EHELEUTE / HABEN . DIESE KRON . ZUM . GEDECHTNVS . IN . DIE . KIRCHEN . ZV . WERTHER . VEREHRET . DEN / 13. MAij Anno 1678 -
Diderich Consbruch und Anna Catarina Meinders – Eheleute / haben diese Kron zum Gedächtnis in die Kirchen zu Werther verehret den 13. Maiy Anno 1678.
Consbruch wurde in Vlotho geboren und war fünf Jahre Vogt in Werther (1673-1678); seine Frau Anna Catarina (Hochzeit 1675) stammt aus der bekannten Ravensberger Familie Meinders, deren Haus mit den schönen Inschriften und Wappen noch in Bielefeld zu sehen ist. Die Messingleuchter kamen aus Holland und sehr teuer aus Schweden. Nach Überlieferung wurde die Krone zur dunklen Jahreszeit bestellt, aber auch zur besonderen Verwendung am Christfest.
Vermutlich hängt die Stiftung des Leuchters mit dem Weggang Consbruch aus Werther zusammen. Er übernahm 1678 nach dem Tod seines Vaters Otto dessen Stelle als Amtmann in Enger.
Quelle:
Andreas Kramm, "Gott zu Ehren und der Kirche zum Zierrat". Barocke Kronleuchter in den Kirchen Bielefelds und seiner Umgebung (ca. 1600 - 1770), in: 90. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg Jahrgang 2005, S. 217-290, hier v.a. S. 260 f.
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